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Wahlkreis: Darmstadt
Landesliste Hessen, Listenplatz 5

Daniela Wagner (GRÜNE)

Jahrgang 1957, verheiratet, Kinder: 1

Weitere Kandidaten im Wahlkreis

Kontaktdaten

Daniela Wagner
Bündnis 90/Die Grünen (GRÜNE)

http://www.daniela-wagner.net
Darmstadt


Beruf

Derzeitiger Beruf: Geschäftsführerin SOPHIA GmbH/Dienstleister für Ältere Menschen
Ausbildung: Studium der Politik-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften

Politik

Mein politisches Motto:
Grüne Erfahrung und Kompetenz aus der Region!

Folgende Werte und Ziele sind mir besonders wichtig
(es steht insgesamt eine begrenzte Anzahl an 60 frei verteilbaren Sternchen zur Verfügung)

Menschenwürde und Einhaltung der Menschenrechte
Bürgerrechte und persönliche Freiheit
Solidarität und soziale Absicherung
Umwelt- und Tierschutz
Forschung und Förderung moderner Technologie
Reduzierung der Staatsschulden
Verbraucherschutz
Innere Sicherheit und Schutz vor Bedrohungen
Wirtschaftliche Freiheit
Bildung
Offenheit und Toleranz

Meine wichtigsten politischen Ziele (Freitext)

Warum Sie mich wählen sollten: (Freitext)

 

Beantwortung der Thesen

Daniela Wagner hat die Thesen von Wen Wählen? beantwortet. Bei der Beantwortung der Thesen gibt es die Möglichkeit mit Ja/Eher ja/Unentschieden/Eher nein/Nein zu antworten, außerdem lassen sich Thesen als „Dies ist mir besonders wichtig“ markieren. Die Antworten können auch begründet werden.

These Antwort Begründung (optional)
Ein allgemeiner Mindestlohn soll eingeführt werden.

Es soll ein für alle Branchen geltender Mindestlohn eingeführt werden.

Ja! Von einer Arbeit mit 160 Arbeitsstunden sollten Menschen auch leben können ohne zusätzliche Leistungen vom Amt einfordern zu müssen. Daher ein klares JA zum Mindestlohn!
Der Staat soll für ein Mindesteinkommen sorgen.

Wo die Löhne zu gering sind, soll der Lohn durch staatliche Mittel aufgestockt werden.

Eher ja
Die Steuern sollen gesenkt werden.

Die Bundesregierung soll versuchen die Wirtschaft anzukurbeln, indem sie die Steuern senkt.

Eher nicht Die Wirtschaftskrise bringt die öffentliche Hand in dramatische Finanznöte.
Ingesamt wird die Krise wahrscheinlich mit fast 500 Mrd.
Euro die Haushalte belasten. Wir sind die einzige Partei, die eine
ehrliche Antwort darauf hat, wie diese Lasten bewältigt werden
können. Wir halten es für richtig, zur Bewältigung dieser historischen
Krise starke Schultern auch stärker in die Verantwortung zu nehmen.
Deshalb schlagen wir GRÜNE vor, eine zeitlich befristete, einmalige
Vermögensabgabe nach Artikel 106 des Grundgesetzes einzuführen,
mit der zweckgebunden die Kosten zur Bewältigung der Krise getilgt
werden sollen. Diese Vermögensabgabe kann über 10 Jahre 150 Mrd.
€ einbringen. Wir wollen das Steuersystem vereinfachen, zusätzliche
Einnahmequellen erschließen und durch das Streichen unsinniger
Staatsausgaben und konsequenten Subventionsabbau Ausgaben
reduzieren.
Schwarz-Gelb hingegen will die Lasten der Krise den kommenden Generationen
und den sozial Schwachen aufbürden. Für Besserverdiener
sollen die Steuern sogar gesenkt werden. Und die SPD setzt mit der
Reichensteuer auf reine Placebopolitik.
Die Auslandseinsätze der Bundeswehr sollen gestoppt werden.

Die Bundeswehr soll ihre Auslandseinsätze schnellstmöglich stoppen und sich zum Beispiel aus Afghanistan zurückziehen.

Eher nicht Enge Grenzen und klare Regeln für Auslandseinsätze
Die Anwendung militärischer Gewalt ist unabhängig vom Ziel
immer ein großes Übel und muss, wenn irgend möglich, vermieden
werden. Uns GRÜNEN fiel es in der Vergangenheit
nicht leicht anzuerkennen, dass es Situationen gibt, in denen
zur Eindämmung von Gewalt und zur kollektiven Friedenssicherung
der Einsatz von Militär geboten sein kann. Wir haben
in unserer Partei darüber lange und intensiv diskutiert, aus den
Erfahrungen mit Militäreinsätzen gelernt und um die Bedingungen
gerungen, unter denen ein Auslandseinsatz der Bundeswehr
verantwortbar sein kann. Der Einsatz von Streitkräften
ist nur zu rechtfertigen, wenn er als äußerstes Mittel im Rahmen
der UN-Charta völkerrechtlich legal, vom Gesamtansatz her aussichtsreich und hinsichtlich der Risiken verantwortbar
ist. Öffentliche Begründungen und tatsächliche Beweggründe
müssen übereinstimmen. Für jeden Auslandseinsatz muss
es ein völkerrechtliches und parlamentarisches Mandat, klare
Einsatzregeln und die Einbettung in eine politische Konfliktlösung
und Friedenskonsolidierung geben. Die politischen Ziele
müssen klar definiert, realistisch und überprüfbar sein. Auslandseinsätze
dienen der Politikunterstützung und dürfen nicht
zum Politikersatz werden. Sie sollen nicht ein spezifisches Gesellschaftssystem
überstülpen. Das Handeln von Soldatinnen
und Soldaten in Auslandseinsätzen muss vorbehaltlos an die
Grund- und Menschenrechte gebunden sein. Wir wollen die
parlamentarische Kontrolle für Einsätze ausbauen und stärken.
Angesichts der Vernachlässigung der zivilen Dimension
von Krisenengagements wollen wir bei Bundestagsmandaten
zu Auslandseinsätzen, dass die notwendigen zivilen Aufgaben
und Fähigkeiten mit beschlossen werden. Für geheimhaltungsbedürftige
Einsätze benötigt der Bundestag bessere Kontrollrechte.
Die Militärbasen ausländischer Streitkräfte dürfen
ausschließlich im Sinne des Völkerrechts genutzt werden.

Wir GRÜNE stehen zur Verantwortung für Afghanistan und zu
einem Engagement, das den Aufbau des Landes in den Mittelpunkt
stellt. Doch die bisherige Strategie mit der Dominanz
militärischer Lösungen führt in die Sackgasse und nicht zu mehr,
sondern zu weniger Sicherheit. Ein militärisch verstandener
»Krieg gegen den Terror« ist nicht zu gewinnen. Nicht nur die
Obama-Administration in den USA steht in der Pflicht, einen
Strategiewechsel in Afghanistan einzuleiten. Dieser muss nun
auch von der deutschen Bundesregierung vorangetrieben werden.
Die Operation »Enduring Freedom« und kontraproduktives
militärisches Vorgehen müssen sofort beendet werden. Stattdessen
muss der Schutz der Bevölkerung höchste Priorität haben
und die Spirale der Gewalt unterbrochen werden. Notwendig ist
eine gemeinsame, abgestimmte Strategie und eine bessere Koordination der internationalen Gemeinschaft. Vorrang müssen
zivile Antworten haben. Besonders beim Polizei- und Justizaufbau
muss Deutschland im Rahmen der EU-Missionen endlich
mehr tun, damit die Menschen in Afghanistan auch in der Lage
sind, für ihre eigene Sicherheit zu sorgen. Deshalb machen wir
GRÜNE weiterhin unsere Zustimmung zum ISAF-Mandat davon
abhängig, ob ein ernstgemeinter Strategiewechsel stattfindet.
Der zunehmend riskante Bundeswehreinsatz ist nur dann weiter
zu verantworten, wenn der Kurswechsel energisch umgesetzt
wird. Das Zeitfenster für einen solchen Strategiewechsel ist nicht
unbegrenzt. Bloße Mandatsverlängerungen mit unklaren politischen
Zielvorstellungen widersprechen dem Ernst der Lage.
Deshalb ist für uns GRÜNE klar, dass jetzt die Chance für einen
neuen Aufbruch in der Afghanistanpolitik ergriffen werden
muss. Es muss eine selbsttragende Entwicklung in Afghanistan
erreicht werden, die es ermöglicht, die internationalen Truppen
schrittweise abzuziehen.
Der Ausstieg aus der Atomkraft soll rückgängig gemacht werden.

Vorhandene Atomkraftwerke sollen länger in Betrieb bleiben dürfen und langfristig neue geplant werden.

Nein!
Das ist mir wichtig!
Ein deutliches JA zum Atomausstieg:

Mit Biblis steht wenige Kilometer entfernt von Darmstadt und Darmstadt-Dieburg einer der drei bundesweit ältesten Atommeiler, dessen Abschaltung in greifbare Nähe rückt. Sofern der geltende Atomausstieg nicht widerrufen und rückgängig gemacht wird.

Das haben CDU und FDP im Falle einer Regierungsübernahme aber vor. Die Konsequenz: weitere Jahre mit hohem Risiko in direkter Nachbarschaft und noch mehr hochradioaktive Abfälle, deren Entsorgung und Endlagerung bis heute nicht gelöst ist.

Wir Grünen und ich als Bürgerin Darmstadts meinen, das es auf gar keinen Fall so kommen darf! Die Antworten auf die Umwelt- und Energieprobleme unserer Zeit können nur Investitionen in umweltfreundliche, regenerative Energieträger sein. Eben wie die Solarzellen auf dem Dach des Darmstadtiums und nicht die Subventionierung von Hochrisikotechnologie wie Atomkraft!

Am 27. September entscheiden Sie auch über den Atomausstieg.
CDU/CSU und FDP wollen eine Renaissance der Atomenergie.
Mit uns gibt es kein zurück in diese gefährliche Risikotechnologie.
Nur BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind dafür
die verlässliche politische Kraft! Wir setzen den Atomausstieg
ohne Wenn und Aber fort. Nach dem Atomausstiegsgesetz
werden in der kommenden Legislaturperiode bis zu sieben
Atomkraftwerke abgeschaltet. Alte, besonders riskante Meiler
wollen wir vorzeitig vom Netz nehmen. Der Umbau unserer
Energieversorgung zu mehr Effizienz und Erneuerbaren Energien
wird umso schneller gelingen, je früher die unflexiblen,
nuklearen Großkraftwerke vom Netz genommen werden. Es ist
eine Lüge, dass Atomkraft den Strom billiger macht. Es stimmt
auch nicht, dass der Ausstieg eine »Stromlücke« schafft. Die
leidige Diskussion um Laufzeitverlängerung ist reiner Machtpoker
von E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall. Diese vier Konzerne
verdienen sich schon heute mit ihren abgeschriebenen
und veralteten Kraftwerken eine goldene Nase, während sie
zugleich die Strompreise erhöhen. Jeder Tag Verlängerung bedeutet
für sie bares Geld, eine Million Euro am Tag für jedes
AKW, aber für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet er weniger
Sicherheit.
Die Sonderrechte und Subventionen für die Atomindustrie
müssen endlich abgeschafft werden. Die Begrenzung der
Haftpflichtversicherung für Atomkraftwerke ist nicht akzeptabel.
Zusätzlich zum Sozialen- und Gesundheitsrisiko trägt die
Bevölkerung aktuell auch 99 Prozent des finanziellen Risikos
einer Atomkatastrophe. Wer den Ausstieg will, muss GRÜN
wählen. Und sollte so schnell wie möglich zu einem Ökostromanbieter
wechseln.
Das Internet sollte stärker reguliert werden.

Das Internet sollte stärker reguliert werden, um die Bevölkerung und die Jugend vor Kriminalität, Terrorismus sowie „Schund und Schmutz“ zu schützen.

Nein!
Das ist mir wichtig!
Um eins gleich am Anfang klar zu machen: Das Internet war nie und
wird nie ein rechtsfreier Raum sein. Aber: Das Internet als freien Kommunikationsraum
wollen wir erhalten und schützen. Wir sprechen uns
gegen eine zunehmende Überwachung des Internets aus, sei es durch
Filter, durch die Vorratsdatenspeicherung oder die heimliche Online-
Durchsuchung. Wir wollen Straftaten konsequent verfolgen, dies aber
immer auf dem Boden unseres Rechtsstaats tun.
Daher lehnen wir auch den Aufbau einer umfassenden Sperrinfrastruktur
zur Sperrung von Kinderporno-Seiten ab, es ist ein reines
Placebo Gesetz, was nicht an den Wurzeln des Problems ansetzt. Wir
wollen strafbare Inhalte wie Kinderpornografie löschen, statt nur ein
Stoppschild zur Warnung davor stellen.
Durch die intensive Vermittlung von Medienkompetenz in allen Altersgruppen,
nicht nur bei jungen Menschen, wollen wir mehr Sicherheit
schaffen im täglichen Umgang mit neuen Medien. Wir setzen
auf Aufklärung und nicht auf Verbote, daher sprechen wir uns auch
gegen platte Verbotsforderungen bei Computerspielen aus. Im Urheberrecht
wollen wir neue Wege gehen und einen fairen Ausgleich
zwischen Kreativen und Internetnutzern sicherstellen, die zunehmende
Verfolgung beenden und zukunftsfähige Einnahmen durch eine
Pauschalabgabe sicherstellen.
Die Anstrengungen zum Klimaschutz sollen in Deutschland verstärkt werden.

Ja!
Das ist mir wichtig!
Wir Grüne setzen auf einen beschleunigten Ausbau Erneuerbarer
Energien weltweit und auf einen effektiven Emissionshandel.
CO2 braucht einen Preis, damit ein Umdenken stattfindet.
Wer mit CO2 verschmutzt, muss zahlen, wer das Klima
schont, kann sparen. Deshalb sind wir dafür, die Emissionszertifikate
grundsätzlich zu versteigern statt sie zu verschenken.
Wir wollen, dass Klimaschutzpolitik zum ökologischen Umbau
unserer Industriegesellschaft führt. Wir wollen nicht zulassen,
dass Minderungsleistungen außerhalb von Deutschland oder
Europa über die kritischen, sogenannten »flexiblen Mechanismen
« billig und unbegrenzt eingekauft werden können.
Ein neues Klimaabkommen muss auf einem gerechten Ausgleich
zwischen Nord und Süd beruhen. Es muss die Verantwortung
der Industriestaaten für den Klimawandel und das
Menschenrecht auf Entwicklung anerkennen.
Deutschland als Industrieland hat in den letzten 100 Jahren
erheblich zum Klimawandel beigetragen. Wir stehen zur unserer
historischen Verantwortung und unterstützen den Ansatz der
»Greenhouse Development Rights«. Dabei werden die Reichen
aller Länder in die Reduktionsbemühungen einbezogen, während
Menschen, die unter einer bestimmten Wohlstandsgrenze
leben, das Recht auf nachhaltige Entwicklung ohne Minderungsverpflichtung haben. Wir wollen, dass die Industrieländer
nicht nur ihren Ausstoß an Treibhausgasen konsequent verringern,
sondern auch ihr geistiges (Wissenstransfer) und materielles
Know-how für umweltfreundliche Technik umfassend zur
Verfügung stellen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die
nach Berechnungen von UNO und Weltklimarat dafür erforderlichen
Milliardenbeträge zur Verfügung gestellt werden.
Die Nährwertangaben auf Lebensmitteln sollen z.B. durch eine Ampelkennzeichnung besser sichtbar werden.

Dem Verbraucher soll eine einfache Möglichkeit gegeben werden, „gute“ von „schlechten“ Lebensmitteln zu unterscheiden.

Ja! Wir fordern ein umfassendes Informationsrecht für Verbraucherinnen
und Verbraucher. Das Verbraucherinformationsgesetz
der großen Koalition lehnen wir als Etikettenschwindel
ab. Verbraucherrelevante Informationen auf den Produkten
müssen verpflichtend werden. Wir wollen ein Nachhaltigkeitssiegel,
das die ökologischen und sozialen Auswirkungen einer
Ware wie Klimaschäden deutlich erkennbar macht. Wir wollen
eine aktive und wirksame Politik der Verbraucheraufklärung
mit einem erweiterten Bildungs- und Beratungsangebot
der Verbraucherverbände. Bund und Länder müssen hier ein
gemeinsames Finanzkonzept für die Verbraucherarbeit entwickeln.
Wir schlagen hierzu eine eigene Stiftung vor.
Die Gehälter von Managern sollen begrenzt werden.

Hier sind verschiedene Arten denkbar, u.a. durch steuerliche Modelle, die extrem hohe Einkommen, Bonuszahlungen oder Abfindungen unattraktiv machen.

Ja! Den Exzessen bei Managergehältern wollen wir einen Riegel
vorschieben. Die falsch konstruierten Entlohnungssysteme
der Banken führen dazu, dass Banker verrückt hohe Risiken
eingehen und nur noch ihre kurzfristige Rendite im Blick haben.
Der Staat muss dazu die längst überfälligen notwendigen
Rahmenbedingungen schaffen. Wir wollen nicht, dass überhöhte
Managerbezüge und Phantasieabfindungen durch die
Bürgerinnen und Bürger mitfinanziert werden. Deshalb wollen
wir den Betriebsausgabenabzug von Managergehältern auf
500.000 Euro jährlich pro Kopf begrenzen. Dort, wo die öffentliche
Hand direkten Einfluss auf die Gestaltung der Managergehälter
hat, soll sie diesen geltend machen, um eine maßvolle
Entlohnung durchzusetzen. Der direkte Wechsel vom
Vorstand in den Aufsichtsrat soll künftig unmöglich sein, die
Zahl der Aufsichtsratsmandate gesetzlich auf maximal fünf pro
Person beschränkt werden. Wir treten für eine 50-prozentige
Quote für Frauen in Aufsichtsräten ein, denn es ist längst erwiesen,
dass heterogen zusammengesetzte Gremien effektiver arbeiten und wirksamer bei ihren Kontrollaufgaben sind. Wir
wollen zudem die zivilrechtliche Haftung der obersten Managerinnen
und Manager verschärfen und gesetzlich festlegen.
Firmen, die ihre Mitarbeiter ausspitzeln, sollen härter bestraft werden.

Firmen, die gegen den Datenschutz verstoßen und zum Beispiel ihre Mitarbeiter ausspähen, sollen härter bestraft werden.

Eher ja Datenschutz ist ein Bürgerrecht genauso wie der Schutz der
Persönlichkeit oder das Post- und Fernmeldegeheimnis. Deshalb
gehört der Datenschutz ins Grundgesetz, um ihn sichtbar
und verbindlich für jede und jeden zu machen. Denn Die
lange Liste der Datenschutzskandale in letzter Zeit offenbart
gewaltige Lücken beim Schutz vor Missbrauch unserer persönlichen
Daten. Daten sind auch zu einem wertvollen Wirtschaftsgut
geworden. Sie werden nicht nur legal, sondern in
einem riesigen Ausmaß illegal erhoben und gehandelt. Von
fast allen Bürgerinnen und Bürgern sind inzwischen persönliche
Daten bis hin zu Kontonummern und Konsumgewohnheiten
im Umlauf und auf einem blühenden Schwarzmarkt
erhältlich. Das informationelle Selbstbestimmungsrecht über
unsere Daten ist zu einer Farce und der illegale Datenhandel
zu einer neuen Form der Wirtschaftskriminalität geworden.
Scoring-Agenturen dürfen nicht von geo- oder demografischen
Indizien auf die Kreditwürdigkeit eines Menschen
schließen. Neben einem deutlichen Ausbau der personellen
Kapazitäten der Datenschutzbeauftragten, einer stärkeren
Beschränkung des Datenhandels, aber auch mehr Kontrollen
ist eine umfassende Reform des Datenschutzrechts mehr als
überfällig. Die Spitzelaffären bei Telekom oder Bahn-AG, die
Videoüberwachungen von Lidl bis in die intimsten Bereiche
der Beschäftigten zeigen den dringenden Bedarf nach einem
umfassenden Arbeitnehmerdatenschutzgesetz und der Stärkung
der betrieblichen Datenschutzbeauftragten. Statt immer
mehr Überwachung wollen wir die Informationsfreiheit
stärken.
Die Bundeswehr soll auf eine Berufsarmee umgestellt werden.

Durch diese Umstellung würden auch sowohl die Wehrpflicht als auch der Zivildienst entfallen.

Eher ja Die Bundeswehr muss europatauglicher und UN-fähiger werden.
Wir wollen die Bundeswehr auf 200.000 Soldatinnen
und Soldaten verkleinern, die Wehrpflicht abschaffen, den
Zivildienst umwandeln und die Freiwilligendienste ausbauen.
In der Bundeswehr wollen wir einen freiwilligen militärischen
Kurzdienst von zwölf bis 24 Monaten einführen, der Frauen
und Männern offen steht. Die Bundeswehr soll eine Freiwilligenarmee
im Auftrag des Parlamentes werden. Ihre Kernaufgabe
in internationalen Einsätzen ist es zu stabilisieren und zu
schützen, um nicht kämpfen zu müssen. Militärischen Abenteuern
wie dem Irak-Krieg, Ressourcenkriegen oder Bundeswehreinsätzen
im Innern erteilen wir eine Absage. Die Bundeswehr
muss zur Hauhaltskonsolidierung, Rüstungskontrolle
und Abrüstung beitragen und auf Standorte wie das »Bombodrom
« bei Wittstock unverzüglich verzichten. Auch Luft-
Boden-Übungsplätze wie Nordhorn-Range und Siegenburg
sind verzichtbar.
Volksentscheide bzw. Volksabstimmungen sollen bundesweit eingeführt werden.

Für mehr direkte Demokratie sollen Volksentscheide auf Bundesebene eingeführt werden.

Ja! Ein Mehr an Demokratie ist immer eine Forderung von Bündnis90/die Grünen gewesen. Es gilt Demokratie auf allen Ebenen zu stärken. In lokalen Bürgerentscheiden wie am 07.06.2009 in Darmstadt bezüglich der Nordostumgehung. Aber eben auch durch bundesweite Volksentscheide, wie im Fall von Grundgesetztänderungen oder Ratifizierungen von EU-Verträgen.
Die Bundeswehr soll auch im Inland eingesetzt werden können.

Soll die Bundeswehr für bestimmte Aufgaben wie beispielsweise Objektschutz oder Terrorabwehr auch im Inland eingesetzt werden?

Eher nicht Im Rahmen des zivilen Katastrophenschutzes wie während der Oder-Flut im Jahr 2005 schon. Im Rahmen militärischer Bundeswehreinsätzen
im Innern einklares NEIN. Auch nicht zur Unterstützung polizeilicher Aufgaben, wie im Rahmen des G8-Gipfels 2006 in Heiligendamm.
Der Staat soll sich aus der Wirtschaft raushalten.

Der Staat soll auf die Kräfte des Marktes vertrauen und sich mit Staatshilfen für einzelne Unternehmen (auch Banken) und Subventionen zurückhalten.

Eher nicht Der Staat mischt sich seit je her in marktwirtschaftliche Prozesse ein, denn er setzt immer noch die Rahmenbedingungen in denen die Wirtschaft agiert. Auch in Zeiten der Globalisierung und Deregulierung hat sich dies wenig verändert nur sind es jetzt oft internationale Abkommen zwischen Staaten, welche den Rahmen vorgeben. Wie im Zusammenhang der Finanzkrise zu sehen ist scheint eine Deregulierungsmanie wie im Finanzsektor nicht den gewünschten Effekt zu haben. Staatliches Handel muss daher klare Regeln setzten und innovative Impulse geben. Die teilweise sehr konservative Industriepolitik in Deutschland aber auch in vielen anderen Ländern verhindert innovative Produkte. Aber nur mit innovativen, umweltfreundlichen weil ressourcenschonenden Produkten und Produktionsketten werden neue Märkte erschlossen und so Arbeitsplätze erhalten. Grüne Industriepolitik setzt Anreize für die Modernisierung, erneuert die gesamte Industrieproduktion unter Energie- und Materialeffizienzgesichtspunkten und treibt zukunftsweisende Technologien voran.

Überholte und in Zukunft nicht lebensfähige wirtschaftliche Strukturen aufrecht zu erhalten kann nicht staatliche Aufgabe – daran muss sich jede Unternehmensrettung messen lassen. Staatliche Intervention kann immer nur darauf ausgerichtet sein, zukunftsfähige Produkte und Arbeitsplätze zu initiieren. Daher streben wir Grünen eine intelligente und unbürokratische Forschungsförderung für kleinere Unternehmen an, bei denen viel technologisches Know-how und Erfindergeist vorhanden ist.
Auch gleichgeschlechtliche Paare sollen Kinder adoptieren dürfen.

Gleichgeschlechtliche Paare sollen in Deutschland die Möglichkeit erhalten, Kinder zu adoptieren.

Ja! Familie ist für uns GRÜNE da, wo Kinder sind oder wo Menschen
dauerhaft füreinander Verantwortung übernehmen. In
unserer Gesellschaft gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Formen
des Zusammenhalts und Miteinanderlebens auch ohne
verwandtschaftliche Beziehungen. Wir wollen diese Vielfalt
der Familienformen anerkennen und angemessen fördern.
Jedes Kind muss die gleichen Rechte und die gleiche Absicherung
haben. Das derzeitige Familien- und Kindschaftsrecht deckt weder
die Vielfalt noch die Veränderlichkeit der vielfältigen Familienformen
ab. Patchworkfamilien, in denen Kinder mit mehr als
zwei erwachsenen Bezugspersonen aufwachsen, oder gleichgeschlechtliche
Regenbogenfamilien sind bislang weitgehend
unberücksichtigt. Das wollen die Grünen ändern.
Unternehmen sollen Staatshilfen nur erhalten, wenn der Staat Mitspracherechte bekommt.

Der Staat soll wirtschaftlich in Not geratene Unternehmen nur dann finanziell unterstützen, wenn er im Gegenzug umfangreiche Kontrollmöglichkeiten und ein Mitspracherecht bei zukünftigen unternehmerischen Entscheidungen erhält.

Ja!
Vermögen sollen stärker besteuert werden.

Private Vermögen wie Immobilien, Wertpapiere usw. sollen stärker besteuert werden.

Ja! Wir halten es für richtig, zur Bewältigung dieser historischen
Krise starke Schultern auch stärker in die Verantwortung zu nehmen.
Deshalb schlagen wir GRÜNE vor, eine zeitlich befristete, einmalige
Vermögensabgabe nach Artikel 106 des Grundgesetzes einzuführen,
mit der zweckgebunden die Kosten zur Bewältigung der Krise getilgt
werden sollen. Diese Vermögensabgabe kann über 10 Jahre 150 Mrd.
€ einbringen. Wir wollen das Steuersystem vereinfachen, zusätzliche
Einnahmequellen erschließen und durch das Streichen unsinniger
Staatsausgaben und konsequenten Subventionsabbau Ausgaben
reduzieren.
Die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) soll zugunsten einer Steuerfinanzierung abgeschafft werden.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll nicht mehr durch eine geräteabhängige Rundfunkgebühr sondern über Steuern finanziert werden.

Unentschieden
Die Rechte von Leiharbeitnehmern sollen gestärkt werden

Es sollen beispielsweise Lohnuntergrenzen eingeführt werden und der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ gelten. Auch eine gesetzliche Befristung solcher Verträge kommt in Frage.

Ja! Zeitarbeit darf kein Instrument sein, mit dem Lohndumping
vorangetrieben und andere Standards abgesenkt werden. Die
Bedingungen für Zeitarbeitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmer
müssen sich deshalb verbessern. Sie müssen vom ersten Tag
an wie die Stammbelegschaft bezahlt und behandelt werden.
Die gesetzliche Ausnahmeregelung per Tarifvertrag von den
Arbeits- und Lohnbedingungen des Entleihbetriebs abzuweichen,
muss gestrichen werden.
Uns ist es nicht egal, unter welchen Bedingungen die Menschen
arbeiten müssen. Gemeinsam mit den Gewerkschaften und Unternehmen wollen wir gute Arbeit schaffen, also Arbeit,
die nicht krank macht, den Menschen Zufriedenheit gibt, die sie
anspornt, die ihnen Raum lässt für Familie und Privatleben oder
Weiterbildung und freiwilliges Engagement und sie angemessen
entlohnt. Das umfasst viele Maßnahmen: mehr Weiterbildung
im Beruf, flexible Arbeitszeitmodelle, zum Beispiel durch
die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten, Unterstützung bei
der Vereinbarkeit von Kindern und Beruf oder Beteiligungen am
Unternehmensgewinn. Darüber hinaus müssen sich Berufstätige
für die Organisation der familiären Pflege zeitlich begrenzt
frei nehmen können. Dazu gehört auch, dass Frauen für gleichwertige
Arbeit den gleichen Lohn erhalten wie Männer.
Um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerade in unsicheren
Arbeitsverhältnissen zu stärken, ist in der Arbeitswelt
ein Verbandsklagerecht für Gewerkschaften überfällig. Sie
können damit zum Beispiel für die Durchsetzung von Mindestlöhnen
sorgen.
Der Militärhaushalt soll verringert werden.

Die Ausgaben für die Bundeswehr sollen verringert werden, auch wenn dadurch Auslandseinsätze eingeschränkt werden.

Ja! Noch immer gibt die Bundeswehr Milliarden von Euro für
Rüstungsprojekte aus, denen Bedrohungsszenarien des Kalten
Krieges und eine nationale Industriepolitik zu Gunsten deutscher
Rüstungsfirmen zugrunde liegen. Diese Geldverschwendung
wollen wir beenden. Die Ausrüstung der Bundeswehr
muss auf ihre tatsächliche Aufgabe bei Stabilisierungseinsätzen
im Dienste der UN ausgerichtet werden.
Das Fernsehen sollte stärker kontrolliert werden.

Die Fernsehsehnder sollen stärker kontrolliert werden, damit sie nicht ein „falsches“ Weltbild vermitteln, bespielsweise Gewalt, Schlankheitswahn, Luxuskonsum, Sexualisierung etc.

Unentschieden
Ein Internet-Ausweis zur Identifizierung der Nutzer soll eingeführt werden.

Mit der Einführung eines Internet-Ausweises soll es möglich werden, bei Straftaten wie Diffamierungen, Beleidigungen und Urheberrechtsverletzungen Nutzer zu identifizieren und zurückzuverfolgen.

Eher nicht
Regenerative Energien sollen stärker gefördert werden.

Regenerative Energien wie beispielsweise Solar-, Windkraft- und Biogasanlagen oder alternative Antriebe für Autos sollen stärker als bisher gefördert werden.

Ja!
Das ist mir wichtig!
Der Neue Gesellschaftsvertrag heißt für
uns: Schritt für Schritt vollständig auf Erneuerbare Energien
wie Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Geothermie umzustellen
und die Energieeffizienz deutlich zu steigern. Das lohnt
sich dreifach: Es schützt das Klima, schafft Jobs, stärkt die regionale
Wirtschaft und nützt Handwerk und Mittelstand. Bis
2020 setzen wir auf einen Anteil von mindestens 40 Prozent
bei der Stromproduktion und 30 Prozent bei der Wärmeproduktion.
Der Erfolg gibt uns Recht. Bis Ende 2008 haben wir
durch das von uns im Jahr 2000 durchgesetzte Erneuerbare-
Energien-Gesetz (EEG) bereits mehr als 15 Prozent beim Strom
erreicht. Das EEG ist inzwischen zum weltweiten Modell für erfolgreiche
Energiepolitik geworden und muss erhalten bleiben.
Internet-Seiten mit kinderpornographischen Inhalten sollen entfernt statt blockiert werden.

Derzeit erstellt das BKA Listen mit Webseiten, die kinderpornographische Inhalte haben. Die Internet-Zugangs-Anbieter sind verpflichtet, diese Sperrlisten einzusetzen. Dadurch bleiben die Webseiten im Netz, nur der Zugang aus Deutschland wird erschwert. Sollen stattdessen Strukturen ausgeweitet werden, die das Löschen entsprechender Webseiten auch auf internationaler Ebene möglich machen?

Ja!
Das ist mir wichtig!
Wir sprechen uns
gegen eine zunehmende Überwachung des Internets aus, sei es durch
Filter, durch die Vorratsdatenspeicherung oder die heimliche Online-
Durchsuchung. Wir wollen Straftaten konsequent verfolgen, dies aber
immer auf dem Boden unseres Rechtsstaats tun.
Daher lehnen wir auch den Aufbau einer umfassenden Sperrinfrastruktur
zur Sperrung von Kinderporno-Seiten ab, es ist ein reines
Placebo Gesetz, was nicht an den Wurzeln des Problems ansetzt. Wir
wollen strafbare Inhalte wie Kinderpornografie löschen, statt nur ein
Stoppschild zur Warnung davor stellen.
Das „Zugangserschwerungsgesetz“ soll ausgeweitet werden.

Die geheimen Internet-Sperrlisten des Bundeskriminalamts dürfen derzeit nur Webseiten mit kinderpornographischen Inhalten enthalten. Sollen die Sperren auch auf andere Inhalte wie beispielsweise Urheberrechtsverletzungen, Glücksspiel-Angebote (z.B. Online-Poker), rechtsextremistische Inhalte, islamistische Propaganda oder Beleidigungen ausgeweitet werden?

Eher nicht
Der Gesetzgeber soll härter gegen „Komasaufen“ einschreiten.

Jugendliche sollen durch strengere Gesetze und bessere Kontrollen vor den Folgen des Alkoholkonsums geschützt werden.

Eher nicht Wir wollen eine rationale Drogenpolitik, die auf den Dreiklang
aus Prävention, Hilfe und Entkriminalisierung setzt. Ein an
der Freiheit seiner Bürgerinnen und Bürger orientierter Staat
darf in deren Rechte nur eingreifen, wenn es zum Schutz der
Grundrechte Dritter erforderlich und verhältnismäßig ist. Drogenpolitik
muss zugleich der Entstehung von Abhängigkeiten
und gesundheitlichen Schäden durch Prävention begegnen,
Kinder- und Jugendliche schützen und Schwerstabhängige
helfen. Die Politik der Kriminalisierung von Konsumentinnen
und Konsumenten führt in die Sackgasse. Schwerstabhängige
brauchen Hilfe, keine Strafverfolgung.
Wir wollen die Therapie- und Hilfeangebote verbessern
und dabei geschlechtsspezifische Unterschiede stärker berücksichtigen.
Nur ein abgestimmtes Hilfe- und Beratungssystem
– kombiniert mit präventiven Programmen – kann
helfen, Abhängigkeiten langfristig erfolgreich zu verhindern.
In eine verantwortliche Drogenpolitik müssen alle legalen Drogen wie zum Beispiel Alkohol und Tabak sowie die illegalen
Drogen und die nicht-stoffgebundenen Süchte wie
Glücksspiel gleichermaßen einbezogen werden. Der Jugendschutz
muss in allen Bereichen, auch in der Werbung, konsequent
durchgesetzt werden. Auch den Schutz der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer vor Passivrauchen wollen
wir verbessern.
Privatpersonen sollen keine Schusswaffen mehr zuhause lagern dürfen.

Beispielsweise Mitglieder von Schützenvereinen oder Jäger dürften ihre Waffen z.B. nur noch an besonders geschützten Orten und nicht mehr zuhause aufbewahren.

Ja! In Deutschland befinden sich mehr als zehn Millionen Waffen
in Privatbesitz. Wir müssen abrüsten. Wir wollen in einer
Zivilgesellschaft leben, in der der Grundsatz gilt: Öffentliche
Räume und private Wohnungen sind waffenfrei. Wir wollen
grundsätzlich keine Schusswaffen in der Privatwohnung.
Sportwaffen gehören in die Sportvereine. Großkalibrige Waffen
dürfen nicht länger für den Schießsport zugelassen werden.
Straftäter ab 18 Jahren sollen generell nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden.

18- bis 20-jährige Straftäter können bisher nach Jugendstrafrecht verurteilt werden. In Zukunft sollen Volljährige generell nach Erwachsenenstrafrecht behandelt werden und so zum Beispiel zu höheren Strafen verurteilt werden können.

Nein! Wir benötigen dringend eine nationale Präventionsstrategie,
die soziale und ökonomische Aspekte mit
berücksichtigt und dort womöglich Repressionen überflüssig
macht. Einrichtungen der Opferhilfe wollen wir stärken und
die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten weiter verbessern.
Bei Jugendlichen und Heranwachsenden beharren
wir auf dem Vorrang der Erziehung vor der Bestrafung. Wir
wollen die Möglichkeiten des Jugendstrafrechts ausbauen
und wenden uns gegen alle Versuche, straffällig gewordene
Jugendliche und junge Menschen wie Erwachsene zu behandeln.
Ausländer sollen sich zu Integrationskursen verpflichten, sofern sie dauerhaft in Deutschland leben wollen.

Eher ja Eine zentrale Frage der Gerechtigkeit ist die Integration von Migrantinnen
und Migranten und von Flüchtlingen. In einer Gesellschaft
der Vielfalt geht es darum, die gleichberechtigte Teilhabe aller zu fördern. 2006 haben wir dazu das grüne Integrationskonzept
„Perspektive StaatsbürgerIn“ vorgelegt. Alle sollen zur Entwicklung
des Landes beitragen können. Statt einer Integrationspolitik
mit erhobenem Zeigefinger wollen wir auf Augenhöhe
darüber sprechen, was die Gesellschaft leisten muss und was Migranten
einbringen sollten, um gerechte Teilhabe zu erreichen. Dagegen endet die Integrationspolitik der großen Koalition regelmäßig
dort, wo es um Rechte für Migrantinnen und Migranten
geht. 2004 hatten wir Integrationskurse eingeführt – Schwarz-Rot
hat die Ausgaben dafür drastisch gekürzt. Wir haben einen Gesetzentwurf
zur Liberalisierung des Einbürgerungsrechts vorgelegt,
damit sich diese Menschen schnell mit Staat und Gesellschaft identifizieren
– das Recht wurde sogar noch beschnitten. Folge: Die
Einbürgerungszahlen liegen im Keller. Wir haben vorgeschlagen,
das kommunale Wahlrecht für Migranten einzuführen, das Antidiskriminierungsrecht
zu verbessern und bei Zwangsehen Aufenthaltsrecht
zu gewähren – überall blockiert die große Koalition.
Studiengebühren sollen grundsätzlich verboten werden.

Der Bund soll den Ländern untersagen, Studiengebühren zu erheben.

Ja!
Das ist mir wichtig!
Bündnis90/ Die Grünen wollen
keine Hochschulen, die wegen Studiengebühren nur für
Studentinnen und Studenten mit reichen Eltern erschwinglich
sind. Wir wollen keine Schulen, bei denen der Bildungserfolg
von der Herkunft abhängt und Bildungsarmut vererbt wird. Es ist unser
Ziel, sämtliche Studiengebühren abzuschaffen beziehungsweise
deren Einführung zu verhindern. Der Stellenwert und
die Qualität der Lehre müssen systematisch erhöht werden.
Deswegen wollen wir bundesweite Fachzentren für die Hochschullehre
einrichten.
Die Inhaltstoffe aller Lebensmitteln sollen noch deutlicher gekennzeichnet werden, zum Beispiel „Analogkäse“.

Alle Inhalts- und Hilfsstoffe, auch die Angabe gentechnisch veränderter Zutaten, sollen auf Lebensmitteln deutlicher angegeben werden. Der Verbraucher soll beispielsweise „Analogkäse“ schnell identifizieren können. Dies soll auch für lose verpackte Waren gelten. Auch ist es wünschenswert anzugeben, unter welchen Bedingungen die Lebensmittel produziert wurden.

Ja!
Auch Selbständige und Beamte sollen in die staatlichen Sozialversicherungen einzahlen.

Dies betrifft zum Beispiel die Kranken- und Rentenversicherung.

Eher ja Wir grünen wollen die Rentenversicherung zu einer Bürgerversicherung
für Alle weiterentwickeln, in die alle Erwachsenen
unabhängig vom Erwerbsstatus mit Beiträgen auf alle
Einkommen einzahlen.
Dadurch wird die Finanzierungsbasis verbreitert, unterbrochene
Versicherungsverläufe werden geschlossen und
alle Bevölkerungsgruppen erhalten eine Alterssicherung nach
gleichen Regeln für Alle. Dazu prüfen wir Elemente verschiedener
Modelle, seien es beitrags- oder steuerfinanzierte, zur
bestmöglichen Realisierung. Die anteilige Mitfinanzierung der
gesetzlichen Altersvorsorge durch die Arbeitgeberinnen und
Arbeitgeber wollen wir beibehalten.
Urheberrechtsverletzungen im Internet sollen stärker verfolgt werden.

Es soll eine stärkere rechtliche Grundlage geschaffen werden, um zum Beispiel gegen Tauschbörsen im Internet und deren Nutzer vorgehen zu können. Auch Privatpersonen sollen stärker belangt werden.

Eher nicht Maßgeblichen Einfluss auf die Zukunft neuer Unternehmensmodelle
hat eine zukunftssichere Regelung des Urheberrechts.
Derzeit verbreitet allen voran die Medienindustrie
eine Ideologie, die unlizensierte Nutzung als »Raub« und
»Piraterie« kriminalisiert. Im Kampf gegen die Internetpiraterie
gerät jedoch immer öfter die Privatsphäre der Bürgerinnen
und Bürger unter die Räder – und der freie Zugang zu Wissen
und kulturellen Werken. Massenhafte Verfolgung, den Einsatz
von digitalem Rechtemanagement sowie die Bestrafung von
digitalen Privatkopien lehnen wir ab.
Es sollen alternative Entlohnungsmöglichkeiten für Künstler entwickelt werden, wie zum Beispiel eine „Kulturflatrate“.

Es sollte über alternative Verwertungsmöglichkeiten wie eine „Kulturflatrate“ zum Beispiel für Musik- und Filmschaffende und Autoren nachgedacht werden. Damit sollen sie für die Nutzung ihrer Werke in Tauschbörsen entschädigt werden, die im Gegenzug legalisiert werden.

Ja! Wir drängen in eine Richtung, die zuvorderst
BürgerInnen, KünstlerInnen, ForscherInnen, Schulen und
Universitäten nützt und nicht der Medien- und Geräteindustrie
oder Verlagsgiganten. Die Einführung einer Kulturflatrate,
die die nicht-kommerzielle Nutzung von digitalen Kulturgütern
ermöglicht, kann ein richtiger Weg dahin sein.
Der Kündigungsschutz soll aufgehoben oder eingeschränkt werden.

Der Kündigungsschutz soll zugunsten garantierter Abfindungen eingeschränkt bzw. abgeschafft werden.

Nein! Ich bin gegen die Lockerung des Kündigungsschutzes aber durchaus für flexible Arbeitszeitmodelle wie Lebensarbeitszeitkonten. Denn die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf muss gestärkt werden und sich Berufstätige für die Organisation der familiären Pflege zeitlich begrenzt frei nehmen können.

Die Grünen wollen mit einem Verbandsklagerecht für Gewerkschaften die ArbeitnehmerInnen in prekären Arbeitsverhältnissen stärken. So erhalten sie ein Instrument die gleiche Bezahlung für Frauen und Männer bei gleicher Arbeit oder einen gesetzlichen Mindestlohn durchzusetzen.

Ökologische Landwirtschaft soll gefördert werden.

Die ökologische Landwirtschaft soll im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft stärker gefördert werden.

Ja!
Für mehr Sozialleistungen soll Deutschland eine höhere Staatsverschuldung in Kauf nehmen.

Für eine Erhöhung oder Ausweitung der Sozialleistungen soll kurzfristig auch eine höhere Staatsverschuldung in Kauf genommen werden.

Eher nicht Es gilt, eine immer weiter ansteigende
Staatsverschuldung durch eine flexible und mit der Konjunktur
atmende Schuldenbremse im Grundgesetz zu verhindern und
sicherzustellen, dass die dringend notwendigen Zukunftsinvestitionen
und die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte
Hand in Hand gehen. Die im Rahmen der Schuldenbremse
erlaubte Neuverschuldung wollen wir deckeln und an die Nettoinvestitionen,
etwa bei Bildung und Forschung koppeln. Der
Verkauf von öffentlichem Vermögen darf nicht länger als Konsolidierung
deklariert werden. Ziel muss eine ökonomisch verträgliche
Rückführung der Schuldenstandsquote sein, denn die
Schulden, die in den öffentlichen Haushalten über Jahrzehnte
aufgebaut wurden, lassen sich nicht binnen weniger Jahre abbauen.
Um das Wachstum anzustoßen, soll eine höhere Staatsverschuldung in Kauf genommen werden.

Zur Finanzierung von wachstumsfördernden Ausgaben und zur Wirtschaftsförderung soll kurzfristig auch eine höhere Staatsverschuldung in Kauf genommen werden.

Eher nicht Um unsere Investitionen in Bildung, soziale Gerechtigkeit und
ein nachhaltiges Umsteuern der Wirtschaft zu finanzieren,
brauchen wir einen grundsätzlichen Umbau des Staatshaushalts.
Wir wollen das Steuersystem vereinfachen, zusätzliche
Einnahmequellen erschließen und durch das Streichen unsinniger
Staatsausgaben und konsequenten Subventionsabbau
Ausgaben reduzieren.
Viele Menschen bewegt die Frage, wie wir die finanziellen
Belastungen aus der Finanz- und Konjunkturkrise bewältigen
und wer eigentlich am Ende die Rechnung zahlt für die
enormen Schulden, die uns und den nachfolgenden Generationen
die Handlungsspielräume nimmt.
Die notwendigen politischen Antworten auf die Wirtschaftskrise
bedeuten eine große finanzielle Belastung für die öffentlichen Haushalte. Ein Neuer Gesellschaftsvertrag verlangt,
dass diese Kosten nicht allein den kommenden Generationen
aufgebürdet werden. Ebenso wäre es falsch, diese Kosten
durch allgemeine Steuererhöhungen gegenzufinanzieren.
Stattdessen sollten vor allem jene einen Beitrag leisten, die in
den Zeiten vor der Krise vom Finanzmarktkapitalismus profitiert
und große Vermögen aufgebaut haben. Heute besitzen
fünf Prozent der Bevölkerung 47 Prozent des Vermögens. Wir
halten es für richtig, zur Bewältigung dieser historischen Krise
starke Schultern auch stärker in die Verantwortung zu nehmen.
Deshalb schlagen wir GRÜNE vor, eine zeitlich befristete,
einmalige Vermögensabgabe nach Artikel 106 des Grundgesetzes
einzuführen, mit der zweckgebunden die Kosten zur
Bewältigung der Krise getilgt werden sollen. Diese steht allein
dem Bund zu und wurde eigens zur Finanzierung außergewöhnlicher
Belastungen ins Grundgesetz aufgenommen. Wir
GRÜNE forderten eine solche zuletzt zur Finanzierung der Kosten
der Wiedervereinigung.
Langfristig soll ein Bürgergeld bzw. bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt werden.

Jeder Bürger soll Anspruch auf die monatliche Zahlung eines Bürgergeldes bzw. bedingungslosen Grundeinkommens haben, um daraus seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Gegenzug entfallen die heutigen Sozialleistungen.

Eher nicht
Weiche Drogen sollen legalisiert werden.

„Weiche Drogen“ wie beispielsweise Haschisch, Marihuana oder psychoaktive Pilze sollen legalisiert werden.

Eher ja Bei weichen Drogen wie Cannabis wollen wir Grünen unter Berücksichtigung
des Jugendschutzes eine legale Abgabeform über
lizenzierte Fachgeschäfte ermöglichen, weitere Erleichterungen
für die medizinische Verwendung von Cannabis sowie
vernünftige Regelungen und Grenzwerte im Bereich Cannabis
und Straßenverkehr durchsetzen.
Die EU soll die Verhandlungen mit der Türkei über deren Aufnahme in die EU abbrechen.

Deutschland soll sich dafür stark machen, dass die EU die Verhandlungen mit der Türkei über einen Beitritt nicht ergebnisoffen fortführt sondern abbricht.

Nein!
Das ist mir wichtig!
Eines der erfolgreichsten friedenspolitischen Instrumente
der Europäischen Union ist die Erweiterungspolitik. Sie hat
den Weg vieler Staaten in stabile Demokratien maßgeblich
unterstützt. Wir GRÜNE unterstützen die Beitrittsverhandlungen
mit Kroatien und der Türkei. Der Weg der Türkei in
die EU ist ein Beitrag zu Stabilität und Frieden in der Region
und zur Demokratisierung der Türkei.
Die Hartz-IV Leistungen sollen deutlich erhöht werden.

Ja!
Das ist mir wichtig!
Die bestehenden Regelungen erfüllen unsere Anforderungen
an eine Grundsicherung nicht. Die Grünen fordern die Anhebung der
Regelsätze auf mindestens 420€, eine Abkehr von der Kultur des
Sanktionierens, den besseren Schutz von Altersvermögen und die
Abschaffung der Anrechnung des Partnereinkommens.
Eine flächendeckende Videoüberwachung soll eingeführt werden.

Alle öffentlichen Orte sollen flächendeckend per Video überwacht und die Bewegungen aller Menschen aufgezeichnet werden.

Nein! Statt immer
mehr Überwachung wollen wir die Informationsfreiheit
stärken. Außerdem hat sich zum Beispiel in Grobritannien nach der Einführung der Videoüberwachung gezeigt, dass es nur zu einer Verlagerung von Straftaten kommt und nicht eine Reduktion einsetzt. Wir werden mehr Transparenz schaffen und das
Informationsfreiheitsgesetz des Bundes umfassend erweitern.
Wir fordern aber auch eine grundlegende Verbesserung
der behördlichen Datenschutzbestrebungen.
Der Solidaritätszuschlag soll früher als geplant abgeschafft oder reduziert werden.

Der Solidaritätszuschlag ist ein Steuerzuschlag, der von den Steuerzahlern in allen Bundesländern erhoben wird und dem Bund zusteht. Ein großer Teil davon steht den neuen Bundesländern zur Verfügung.

Eher nicht Zur weiteren Finanzierung des Ausbaus der Bildungsinfrastruktur
wollen wir Grünen die freiwerdende Mittel des Solidaritätszuschlags nutzen.
Die Betreuungsangebote für Kleinkinder sollen deutlich ausgeweitet werden.

Der Bund soll die Ausweitung von Betreuungsangeboten für Kleinkinder (Kindergärten, Kinderkrippen usw.) finanziell stärker unterstützen.

Ja! Wir brauchen also eine sozialpolitische Infrastruktur, die eine selbstbestimmte Entwicklung aller Menschen möglich macht. Wer also echte Teilhabe ermöglichen will, der muss investieren
in einen befähigenden Sozialstaat, der mehr tun muss für bessere Schulen und eine qualitativ hochwertige flächendeckende Kinderbetreuung. Die Entwicklungsmöglichkeiten für
Kinder sind von Geburt an höchst ungleich verteilt. Kinder
haben aber ein Recht darauf, sich auch unabhängig von den Möglichkeiten, die ihnen ihre Familien geben können, zu entwickeln.
Es ist für uns eine Frage der Gerechtigkeit, Kitas und
Schulen so zu öffnen und auszubauen und zu verändern, dass
hier ungleiche Startchancen ausgeglichen werden und alles
dafür zu tun, dass der Zugang zu Sport, Musik und Kultur von
den Interessen der Kinder und nicht vom Geldbeutel der Eltern
abhängt.
Wissenschaftliche Publikationen sollen öffentlich zugänglich sein.

Alle mit öffentlichen Mitteln geförderten wissenschaftlichen Publikationen sollen auch öffentlich und frei zugänglich sein.

Eher ja
Landwirte sollen mehr Unterstützung erhalten.

Zur Stärkung des ländlichen Raumes soll der Staat verstärkt z.B. Milchbauern unterstützen.

Eher ja Wir setzen auf eine Landwirtschaft im Einklang mit der Natur.
Wir wollen Angebot und Nachfrage nach gentechnikfreien,
regional und ökologisch erzeugten Qualitätsprodukten ankurbeln
und besser fördern. Wir wollen bessere und verlässlichere
Rahmenbedingungen bei der Förderung des ökologischen
Anbaus und eine deutliche Anhebung der Umstellungs- und
Beibehaltungsprämien. Durch besondere Förderprogramme
wollen wir erreichen, dass ein höherer Anteil der Wertschöpfung
durch Verarbeitung in der Region erfolgt. Das schafft
Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und bei kleinen und mittelständischen
Verarbeitungsbetrieben.
Die Bahn soll mittel- bis langfristig privatisiert werden.

Der Bund soll weite Teile der Bahn in einem Börsengang verkaufen. Das dadurch beschaffte Kapital soll die Bahn im In- und Ausland investieren.

Nein! Die
Privatisierungseuphorie der neunziger Jahre ist weit über das
Ziel hinausgeschossen. Natürliche Monopole im Bereich der
Netzinfrastrukturen müssen zumindest im Teilbesitz der Allgemeinheit
bleiben oder – etwa im Bereich der Stromnetze –
überführt werden. Der Staat muss in den Unternehmen, an
denen er beteiligt ist, seine Kontrollrechte besser wahrnehmen.
Verträge, die die Bundesregierung zum Beispiel mit der Privatwirtschaft abschließt, sollen öffentlich sein.

Sämtliche Rechtsgeschäfte der Bundesregierung, insbesondere Verträge mit der Privatwirtschaft, sollten für den Bürger einsehbar sein.

Eher ja Wir Grüne wollen eine wirksame und transparente
Kontrolle der Konjunkturpolitik in der Krise. So fordern wir für
alle zusätzlichen Ausgabenprogramme eine Internetseite, auf
der alle Bürgerinnen und Bürger kontrollieren können, wohin
ihre Steuergelder fließen, wer davon profitiert und was davon
geschaffen wird. Nur mit solchen transparenten Instrumenten
kann das Risiko verringert werden, dass sich in der Krise einige
auf Kosten aller bereichern. Auch bei der Subventionsvergabe
wollen wir die Transparenz verbessern. Ähnlich wie auf europäischer
Ebene wollen wir darum die Empfängerinnen und
Empfänger aller Staatsausgaben veröffentlichen.
Die Strafen für Kriminelle sollen erhöht werden.

Zur Kriminalitätsbekämpfung sollen härtere Gesetze und strengere Strafen eingeführt werden.

Eher nicht Wir wollen das Bestrafungssystem reformieren. Auch
wenn es unbequem ist, sich manchmal gegen eine von Massenmedien
aufgepeitschte Stimmung zu behaupten: Wir stehen
zum Grundsatz der Resozialisierung. Kriminelle Handlungen
gehören bestraft, aber der Gemeinschaft ist mehr
damit gedient, straffällig gewordene Menschen wieder in die
Gesellschaft zurückzuführen, als sie einfach nur wegzusperren.
In vielen Fällen gibt es intelligentere Lösungen als Haft.
Besonders kurze Haftstrafen sollten durch gemeinnützige
Arbeit ersetzt werden können. Doch der beste Ansatz zur
Verhinderung von Verbrechen ist die Prävention im sozialen
Umfeld. Daher benötigen wir endlich eine nationale Präventionsstrategie,
die soziale und ökonomische Aspekte mit
berücksichtigt und dort womöglich Repressionen überflüssig
macht. Einrichtungen der Opferhilfe wollen wir stärken und
die Entschädigung für Opfer von Gewalttaten weiter verbessern.
Bei Jugendlichen und Heranwachsenden beharren
wir auf dem Vorrang der Erziehung vor der Bestrafung. Wir
wollen die Möglichkeiten des Jugendstrafrechts ausbauen
und wenden uns gegen alle Versuche, straffällig gewordene
Jugendliche und junge Menschen wie Erwachsene zu behandeln.
Ein rechtsstaatliches Strafrecht kommt ohne Kronzeuwir auf allerschwerste Fälle einengen.
Es gibt immer wieder Menschen, die zu Unrecht verurteilt
werden. Auch wenn dieses Unrecht aufgeklärt wird, müssen
sich diese Menschen eine Wiedergutmachung – soweit
dies überhaupt möglich ist – zum Teil mühsam erklagen.
Wir GRÜNE fordern eine zentrale Anlaufstelle für die Opfer
dieser Justizirrtümer und klare Regeln wie diesen Menschen
geholfen werden kann und unter welchen Umständen auch
finanzielle Wiedergutmachung zu leisten ist. Für zu Unrecht
Inhaftierte wollen wir die Haftentschädigung deutlich anheben.
Das muss uns die Freiheit allemal wert sein.
Die Polizei soll mit mehr Geld und Personal ausgestattet werden.

Zur Kriminalitätsbekämpfung sollen die Polizei und andere Ermittlungsbehörden finanziell und personell besser ausgestattet werden.

Unentschieden Die vorhanden Mittel sollten effizienter Eingesetzt werden.
Banken sollen verstaatlicht werden.

Wenn sich die Finanzkrise weiter verschärft und die Banken den Unternehmen nicht genug Kredite geben, sollen die Banken verstaatlicht werden.

Eher nicht Zur Krisenbewältigung setzten wir Grüne auf vorübergehende (Teil-) Verstaatlichung. Wir wollen maximale Transparenz, wie es zu den katastrophalen Zuständen bei den Banken kommen konnte, und maximale
Transparenz bei den Rettungsaktionen. Die Aufarbeitung dieser
Krise muss auch ausführlich im parlamentarischen Raum
stattfinden. Zudem wollen wir durch regelmäßige öffentliche
Berichtspflichten sicherstellen, dass die Banken die staatlichen
Gelder auch nutzen, um die Kreditversorgung an kleine und
mittelständische Unternehmen aufrechtzuerhalten.
Wir GRÜNE halten am dreigliedrigen Bankensystem aus
genossenschaftlichen, öffentlichen und privaten Banken fest.
Viele Landesbanken haben, obwohl sie dafür nicht da sind, am
großen Spekulationsrad auf den globalen Finanzmärkten mit
gedreht. Verantwortlich für diese Fehlentwicklung, für Vetternwirtschaft
und Kontrolllücken sind die Landesregierungen.
Noch heute sperren sich die CDU-Ministerpräsidenten gegen
eine sinnvolle Konsolidierung der Landesbanken und bürden
so ihren Bürgerinnen und Bürgern Milliardenlasten auf. Diesem
Spuk wollen wir durch eine Neuordnung des öffentlichen
Bankensektors ein Ende machen, der die Sparkassen stärkt und
eine klare Ausrichtung des gesamten Sektors am Gemeinwohl
sichert. Hierfür wollen wir unter anderem die Anzahl der Landesbanken
reduzieren.
Deutschland soll sich federführend an einer Mondmission beteiligen.

Deutschland soll den Mond erkunden und so langfristig das Ziel haben, wichtige Rohstoffe vom Mond zur Erde zu transportieren.

Nein! Minimale und daher unzureichende Investitionen der großen Koalition in Bildung, Forschung und Wissenschaft aber eine eigene Mondmission? Nicht mit uns!
Frauen sollen sich wieder mehr um die Familie kümmern.

Mit finanzieller Unterstützung soll es Frauen ermöglicht werden, sich verstärkt der Kindererziehung zu widmen.

Nein!
Das ist mir wichtig!
Frauen haben vielfach die besseren Bildungsabschlüsse
und bekommen doch die schlechteren Jobs. Sie fragen sich
zu Recht, wieso ihr Kollege mit gleicher Qualifikation mehr
verdient. Oder ob der Staat ihnen eine gute Ausbildung ermöglicht
hat, damit sie mangels Betreuungsmöglichkeiten mit
Kindern zuhause bleiben müssen. Dieses Gleichstellungsdefizit
ist nicht nur ungerecht und schränkt das Selbstbestimmungsrecht
ein, sondern schadet der Wirtschaft enorm. Die gleichberechtigte
Teilhabe von Frauen am Erwerbsleben ist eine
wichtige Voraussetzung für mehr Dynamik am Arbeitsmarkt,
Beschäftigung und Innovationen. Wir brauchen eine andere
Unternehmenskultur, die Führungspositionen für Frauen zur
Chefsache macht und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
für Männer und Frauen zum Ziel hat. Da Frauen in deutschen
Chefetagen noch immer exotische Ausnahmen sind, streben
wir eine verbindliche Quote von 50 Prozent Frauenanteil in Aufsichtsräten an. Wir bleiben bei unseren Forderungen nach
einem Gleichstellungsgesetz für den privaten Sektor. Und wir
setzen uns weiterhin dafür ein, den gesellschaftlichen Skandal
zu beenden, dass Frauen für gleichwertige Arbeit schlechter
bezahlt werden.
Vielfalt in der Belegschaft ist ein positiver Faktor. Wir wollen
eine Unternehmenskultur fördern, die frei von Vorurteilen
ist und »Diversity Management« fördert. Wenn Beschäftigte
Diskriminierungen befürchten, dann verlieren sie Ihre Motivation.
Viele Unternehmen und öffentliche Institutionen machen
längst die Erfahrung, dass eine bunte Belegschaft produktiv
ist. Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen,
Junge und Alte, Homosexuelle und Heterosexuelle, Menschen
mit und ohne Behinderung, Frauen und Männer tragen gemeinsam
zum Erfolg bei. Wir wissen: Technik, Toleranz und
Talente sind ein ökonomisches Erfolgsrezept für Regionen und
Kommunen. Vermeintlich weiche Standortfaktoren werden im
globalen Wettbewerb des 21. Jahrhunderts zur Grundlage von
Unternehmensentscheidungen und müssen darum zentrales
Thema regionaler Wirtschaftsförderung werden.
Der Anbau gentechnisch veränderter Lebensmittel soll verboten werden.

Ja!
Das ist mir wichtig!
Wie die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher
lehnen auch wir GRÜNE Gentechnik auf unserem Teller ab.
Wir stehen Seite an Seite mit Bäuerinnen und Bauern, ImkerInnen
und VerbraucherInnen, die an vielen Orten gentechnikfreie
Regionen ausrufen und sich gegen den Anbau von
gentechnisch veränderten Pflanzen wenden. Agro-Gentechnik
schafft Probleme und keine Lösungen, weder bei uns noch in
Entwicklungsländern. Sie befördert weltweit Monokulturen,
gefährdet die Umwelt, gentechnikfreie Produktion und Arbeitsplätze.
Sie bedroht die Wahlfreiheit der Verbraucherinnen
und Verbraucher, sich für gentechnikfreie und auch ökologische
Lebensmittel entscheiden zu können. Gentechnik macht
Landwirtinnen und Landwirte noch abhängiger von wenigen
weltweit agierenden Konzernen. Monsanto darf nicht zum Microsoft
der Landwirtschaft werden. Wir setzen uns deshalb für
ein Verbot von Gentech-Pflanzen ein, die Menschen, Umwelt
und die gentechnikfreie Produktion gefährden. Wir setzen uns
für eine weltweite Ächtung der »Terminatortechnologie« ein,
die die Keimfähigkeit von Samen abtötet. Wir wollen gentechnische
Veränderungen klarer und deutlicher kennzeichnen.
Haupteinfallstor für die Agro-Gentechnik sind gentechnisch
veränderte Futtermittel. Alle Verbraucherinnen und Verbraucher
müssen deshalb wissen, ob das Fleisch, die Milch oder
der Käse von Tieren stammen, die mit Gensoja oder Genmais gefüttert wurden. Eine klare Kennzeichnung erleichtert die
Wahl beim Einkauf und fördert einen gentechnikfreien Futtermittelmarkt.
Wir brauchen eine unabhängige Bewertung der
Agro-Gentechnik, dazu müssen auch die sozio-ökonomischen
Risiken besser erforscht und einbezogen werden. Die Verflechtungen
nationaler und europäischer Prüf- und Zulassungsbehörden
mit der Agro-Gentechnik-Lobby müssen offengelegt
und beseitigt werden.
Deutschland soll einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat anstreben.

Die Bundesregierung soll sich verstärkt darum bemühen, dass Deutschland international eine größere Rolle spielt, beispielsweise durch einen ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat.

Eher nicht Wir brauchen eine
gerechtere Zusammensetzung des Sicherheitsrates und wollen
die Vetomöglichkeiten abschaffen, die nur dazu führen, dass
einige wenige Mächte ihre partikularen Interessen durchsetzen
können und dabei wichtige Entscheidungen blockieren. Wir setzen uns für einen gemeinsamen europäischen Sitz im
Sicherheitsrat ein.