Antworten von Kandidaten aller Parteien auf die Forderung/These

»Sozialstaat ist wichtiger als Schuldenabbau!«

»Um Sozialleistungen erhöhen oder beibehalten zu können, soll kurzfristig auch eine höhere Staatsverschuldung in Kauf genommen werden.«

Im Folgenden sehen Sie die Angaben der Kandkidatinnen und Kandidaten bei der Bundestagswahl 2025 zu der Forderung bzw. These Sozialstaat ist wichtiger als Schuldenabbau! – Um Sozialleistungen erhöhen oder beibehalten zu können, soll kurzfristig auch eine höhere Staatsverschuldung in Kauf genommen werden. Mehr Informationen, die Durchschnittswerte der Kandidaten pro Partei und viele weitere Informationen finden Sie hier.

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Kandidatin, Kandidat Antwort Kommentar/Begründung (optional)

Angelika Syring | SPD

„Für ein ökologisches und friedliches Zusammenleben!“

Kandidiert auf der Landesliste Brandenburg, Listenplatz 18.
Eher ja
Ist mir wichtig!
Soziale Gerechtigkeit & Zusammenhalt



Ein starker Sozialstaat sorgt für soziale Sicherheit und schützt vor Armut.

Ohne soziale Absicherung können Ungleichheit und soziale Spannungen zunehmen.



Wirtschaftliche Stabilität & Wachstum



Sozialleistungen (z. B. Renten, Bürgergeld, Kindergeld) stärken die Kaufkraft, da ärmere Haushalte ihr Geld direkt wieder in den Konsum stecken.

Dadurch wird die Wirtschaft gestützt, insbesondere in Krisenzeiten.



Investitionen in die Zukunft



Bildung, Gesundheit und Infrastruktur sind essenziell für langfristiges Wachstum.

Ein harter Sparkurs könnte dazu führen, dass wichtige Investitionen ausbleiben, was die Wirtschaft schwächt.



Krisenbewältigung (z. B. Corona, Inflation, Energiekrise)



In Krisenzeiten braucht es staatliche Unterstützung, um Existenzen zu sichern.

Zu starkes Sparen kann die wirtschaftliche Erholung verlangsamen.



Es gibt jedoch auch Gegenargumente, die beachtet werden müssen:



Langfristige finanzielle Stabilität



Hohe Schulden bedeuten hohe Zinszahlungen, die den Staatshaushalt belasten.

Wenn der Staat zu viele Schulden hat, bleibt weniger Geld für andere wichtige Aufgaben.



Vertrauen in die Wirtschaft und den Staat



Ein stabiler Haushalt schafft Vertrauen bei Investoren und Kreditgebern.

Länder mit hoher Verschuldung (z. B. Griechenland) hatten in der Vergangenheit Probleme, neue Kredite zu bekommen.



Generationenverantwortung



Hohe Schulden heute bedeuten, dass künftige Generationen die Last tragen müssen.

Eine solide Finanzpolitik verhindert, dass junge Menschen später hohe Steuern zahlen müssen.



Unabhängigkeit von Finanzmärkten



Ein verschuldeter Staat ist abhängig von Investoren und Banken.

Ein niedriger Schuldenstand gibt dem Staat mehr Handlungsspielraum für künftige Krisen.



Mein Fazit: Ein Mittelweg ist entscheidend



Ein zu starker Fokus auf Schuldenabbau kann dazu führen, dass notwendige Investitionen fehlen und der Sozialstaat geschwächt wird.

Ein zu großzügiger Sozialstaat ohne Rücksicht auf Schulden kann langfristig wirtschaftliche Probleme verursachen.

Die Herausforderung liegt darin, einen Ausgleich zwischen sozialer Sicherheit und finanzieller Nachhaltigkeit zu finden.



In Zeiten von Krisen (wie Corona oder Inflation) ist es oft sinnvoller, den Sozialstaat zu priorisieren, um Menschen zu schützen. In wirtschaftlich guten Zeiten kann dagegen mehr Wert auf Schuldenabbau gelegt werden.

Tassilo Timm | MLPD

Kandidiert im Wahlkreis Erfurt – Weimar – Weimarer Land II.
Kandidiert auf der Landesliste Thüringen, Listenplatz 1.
Eher ja Vor allem aber sollen die Superreichen und Konzerne zahlen!

Thomas Ponier-Kröhl | Volt

„Pragmatismus statt Polemik – Für ein starkes Europa im Bundestag!“

Kandidiert im Wahlkreis Odenwald.
Eher ja
Ist mir wichtig!
Ich setze mich für den Erhalt und die Verbesserung sozialer Sicherungssysteme ein – auch wenn dafür kurzfristige finanzielle Spielräume genutzt werden müssen.

Claudia Zitter | Tierschutzpartei

„Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit. “

Kandidiert auf der Landesliste Bayern, Listenplatz 14.
Eher ja
Ist mir wichtig!
Soziale Leistungen beibehalten ist das Mindeste, was ein Mensch in Armut erwarten kann. Auch, wenn es den Staat belasten könnte.

Sanae Abdi | SPD

„Für Euch Da!“

Kandidiert im Wahlkreis Köln I.
Kandidiert auf der Landesliste Nordrhein-Westfalen, Listenplatz 8.
Eher ja Sozialleistungen müssen sich grundsätzlich aus der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit finanzieren. Um die Wirtschaft in Schwung zu bringen, ist die Aufnahme von Schulden jedoch notwendig.

Andreas Johren | Die Linke

„Gerechtigkeit für alle!“

Kandidiert im Wahlkreis Mülheim – Essen I.
Eher ja
Ist mir wichtig!
Unser Ansatz bei der Linken ist ja eher, dass wir erstmal Geld bei den sehr, sehr reichen Menschen in dieser Gesellschaft abholen wollen.

Klaus Wockenfoth | Die Linke

„Mehr Mut. Mehr Zukunft. Mehr Gerechtigkeit.“

Kandidiert im Wahlkreis Mettmann I.
Eher ja Der wichtigere Aspekt ist hierbei die Umverteilung von oben nach unten. Menschen mit großen Vermögen müssen sich stärker als bisher an der Finanzierung des Gemeinwohls beteiligen.

Sebastian Thumbach | ÖDP

„Jede Stimme zählt und bestärkt uns weiter zu machen! Für eine nachhaltige Politik und Wirtschaft! “

Kandidiert im Wahlkreis Donau-Ries.
Eher ja Beibehalten ist sinnvoll, es darf jedoch nicht dauerhaft auf Pump laufen und daher müssen Reformen wie die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze her.

Dr. Thomas Rink | GRÜNE

„Für eine bessere Zukunft – grün, gerecht, gut.“

Kandidiert im Wahlkreis Bruchsal – Schwetzingen.
Kandidiert auf der Landesliste Baden-Württemberg, Listenplatz 37.
Eher ja Es bedarf einer Reform unseres Sozialsystems hin zu Bürgerversicherungen, in die alle Bürger:innen einzahlen. Anschub- oder Brückenfinanzierungen finde ich in diesem Kontext in Ordnung.

Annette Granzin | GRÜNE

„Klartext“

Kandidiert im Wahlkreis Ostholstein – Stormarn-Nord.
Kandidiert auf der Landesliste Schleswig-Holstein, Listenplatz 11.
Eher ja Wir setzen uns für den Erhalt und die Verbesserung sozialer Sicherungssysteme ein und sind bereit, hierfür eine moderate Erhöhung der Staatsverschuldung in Kauf zu nehmen, um soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten.

Mariana Haramus | Volt

„Trau dich Frau! “

Kandidiert im Wahlkreis Frankfurt am Main I.
Kandidiert auf der Landesliste Hessen, Listenplatz 3.
Eher ja - Reform der Finanzpolitik statt blinder Schuldenabbau. Volt fordert eine intelligente Finanzpolitik: Statt pauschale Sparmaßnahmen muss gezielt dort investiert werden, wo es soziale Gerechtigkeit und langfristiges Wirtschaftswachstum stärkt.

Josef Drexl | Die PARTEI

„Politik statt Satire!“

Kandidiert im Wahlkreis Freiburg.
Eher ja Klingt irgendwie menschlicher, als die Wirtschaft mit Schulden zu stärken.

Reiner Dworschak | MLPD

„Make Socialism great again! Wer AfD wählt, wählt Faschismus!“

Kandidiert im Wahlkreis Leverkusen – Köln IV.
Eher ja Das Wichtigste ist, dass die Konzerne und Banken für die Krise bezahlen. Grundsätzlich bin ich aber auch dafür, für einzelne soziale Erhöhungen auch Schulden aufgenommen werden.

Lisa Marie Iser | FREIE WÄHLER

„für eine Heimat, die wieder Geborgenheit bietet“

Kandidiert auf der Landesliste Sachsen-Anhalt, Listenplatz 5.
Eher ja Für Menschen in Notsituationen MUSS eine gute Hilfe vorhanden sein. Wer zumutbare Arbeit ablehnt, muss aber auch mit deutlichen Kürzungen rechnen müssen.

Paulus Guter | GRÜNE

„Antrieb. Für Zukunft.“

Kandidiert im Wahlkreis Erlangen.
Kandidiert auf der Landesliste Bayern, Listenplatz 40.
Eher ja Der Sozialstaat hält unsere Gesellschaft zusammen. Wir müssen - gerade auch in Krisenzeiten - als Staat handlungsfähig bleiben und soziale Sicherheit gewährleisten. Wir brauchen allerdings mittelfristig eine solide Finanzpolitik auch für zukünftige Generationen. Deshalb brauchen wir u.a. auch Fachkräftezuwanderung.

Sebastian Wanner | Die Linke

„Ich trete nicht nach unten - niemals.“

Kandidiert im Wahlkreis Regensburg.
Kandidiert auf der Landesliste Bayern, Listenplatz 12.
Eher ja Dauerhafte Verschuldung, um das Sozialsystem aufrechtzuerhalten, ist ökonomisch schwierig zu sehen. Besser als das wäre eine gerechte Besteuerung derer, die es sich leisten können. Kurzfristig kann man jedoch über diese Idee nachdenken.

Michael Scholz | Die Linke

„Mit Verstand und Fantasie für eine bessere Zukunft“

Kandidiert im Wahlkreis Burgenland – Saalekreis.
Kandidiert auf der Landesliste Sachsen-Anhalt, Listenplatz 8.
Eher ja Soziale Sicherheit stabilisiert die Gesellschaft - Ein starker Sozialstaat verhindert Armut, sichert Existenzen und sorgt für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Kürzungen bei Sozialleistungen würden die soziale Spaltung verstärken.

Sozialausgaben sind Investitionen in die Zukunft - Bildung, Gesundheit, Rente und soziale Sicherungssysteme stärken langfristig die Wirtschaft, weil sie für stabile Lebensverhältnisse sorgen.

Andreas Wolter |

„DEMOKRATIE Verantwortung und Gerechtigkeit“

Kandidiert im Wahlkreis Braunschweig.
Eher ja Basierend auf dem Grundgesetz und einem Urteil des Bundesverfasungsgerichts steht jedem Bürger eine Leistung zur Bestreitung des Lebensunterhalts zu, das auch der Menschenwürde gerecht wird.

Der Schuldenabbau bleibt der Generationsgerechtigkeit wegen ein ebenso wichtiger Faktor. Auch dies ist durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts begründet.

Raphael Lachenmayer | PdH

„Miteinander, auf Augenhöhe!“

Kandidiert im Wahlkreis Neu-Ulm.
Kandidiert auf der Landesliste Bayern, Listenplatz 11.
Eher ja Sozial bedürftige Menschen müssen meiner Ansicht nach weiterhin unterstütz werden.



Der Staat soll diese Menschen so weit unterstützen, bis sie sich selbständig versorgen können.

Vincent Le Claire | Die Linke

„Kein „Lindner“, kein „Merz“, sondern Mensch mit Herz“

Kandidiert im Wahlkreis Neu-Ulm.
Kandidiert auf der Landesliste Bayern, Listenplatz 16.
Eher ja Dauerhaft müssen die Sozialleistungen aus den Einnahmen gedeckt werden. Kurzfristige, eher als Investition wirkende Maßnahmen, können auch durch weitergehende Staatsverschuldung möglich sein.

Dr. Doris Jensch | GRÜNE

„Brücken bauen, Natur- und Umweltschutz mit sozialer Gerechtigkeit“

Kandidiert auf der Landesliste Hessen, Listenplatz 17.
Eher ja Wir brauchen ein soziales Netz, da Angst den Staat gefährdet. Menschen, die keine existentielle Angst haben, trauen sich mehr zu und leisten mehr. Zufriedenheit stärkt die Zuversicht und den Willen, Veränderungen mitzutragen und Neues zu wagen, es führt zu neuen Ideen. Das tut uns allen gut. Gefördert werden sollte aber immer gezielt, wo es nötig ist, nicht mit der berühmten Gießkanne.

Hilke Hochheiden | Die Linke

„Soziale Sicherheit schaffen, damit jeder Mensch sich frei entfalten kann“

Kandidiert im Wahlkreis Cuxhaven – Stade II.
Eher ja Das Steuerkonzept der Linken ist so durchgerechnet, dass der Sozialstaat durch mehr Steuern der Spitzenverdiener und Superreichen finanziert wird.

Gwydion Enbarr | Volt

„Für pragmatische, faktenbasierte und menschliche Lösungen, denn Populismus ist KEINE Alternative!“

Kandidiert im Wahlkreis Regensburg.
Eher ja Sozialleistungen müssen aber natürlich immer mit Sinn und Verstand und nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit zur Verfügung gestellt werden.

Andreas Büch | SPD

„Mit Sicherheit und Gerechtigkeit“

Kandidiert im Wahlkreis Neu-Ulm.
Kandidiert auf der Landesliste Bayern, Listenplatz 44.
Eher ja Wir machen Politik für Menschen nicht für Zahlen.

Robert Wlodarczyk | GRÜNE

„Robert Wlodarczyk für Ratzeburg“

Kandidiert auf der Landesliste Schleswig-Holstein, Listenplatz 16.
Eher ja Um Sozialleistungen zu erhalten oder zu erhöhen, gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, kann eine vorübergehende Erhöhung der Staatsverschuldung notwendig sein. Gerade für sozial benachteiligte Menschen ist es wichtig, dass sie Unterstützung erhalten, um ihre Lebensqualität zu sichern. Solche Maßnahmen können helfen, Armut zu verhindern und soziale Ungleichheiten zu verringern, ohne die Menschen zusätzlich zu belasten. Langfristig muss jedoch ein Ausgleich gefunden werden, um die Verschuldung tragfähig zu halten.

Christoph Schröder | Volt

„Bildung. Digitalisierung. Soziales. “

Kandidiert im Wahlkreis Würzburg.
Kandidiert auf der Landesliste Bayern, Listenplatz 36.
Eher ja Eine Reform der Schuldenbremse sollte sich auf investive Maßnahmen in Infrastruktur, Bildung etc konzentrieren. Dennoch darf der Sozialstaat nicht rückgebaut werden.

Therese Gmelch | MLPD

„Make Sozialism great again - contra Weltkriegsvorbereitung, Umweltkatastrophe, Faschismus“

Kandidiert auf der Landesliste Bayern, Listenplatz 6.
Eher ja Wir haben keinen Sozialstaat. Das ist eine Augenwischerei

Michaela Rutte | Tierschutzpartei

„Soziale Gerechtigkeit für Mensch und Tier“

Kandidiert im Wahlkreis Montabaur.
Eher ja
Ist mir wichtig!
Schulden zu machen, kann bedeuten, das Geld z. B. in Arbeitsplätze zu investieren, um neue zu schaffen. Sozialstaat bedeutet auch, die Menschen in Arbeitsverhältnisse zu bringen.
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